Schattenpakt by Lee Roland

Schattenpakt by Lee Roland

Autor:Lee Roland
Die sprache: de
Format: mobi
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2012-02-13T23:00:00+00:00


Kapitel 19

Flynn und ich ließen Dacardi im Lagerhaus zurück und fuhren wieder zu Abby. Es war Nacht geworden, und ich fuhr eine Strecke, die so weit wie möglich von den Barrows entfernt war. Wir kamen an heruntergekommenen Einkaufszentren, Drugstores, die die ganze Nacht geöffnet hatten, und Gebrauchtwagenhändlern vorbei. Dahinter lagen kleine Häuser so dicht an der Straße, dass man erst in beide Richtungen schauen musste, ehe man aus seinem winzigen Vorgarten trat.

Die Gegend zwischen den Docks und den Schatten der Glastürme von Uptown stank nach unterer Mittelschicht. Hier lebten Menschen in bescheidenen Verhältnissen. Die meisten sahen in ihrem ganzen Leben nicht mehr, als was innerhalb der paar Quadratmeilen lag, aus denen Duivel bestand. Ich erkannte plötzlich, dass ich noch nie das Meer oder richtig hohe Berge gesehen hatte. Bauern wie meine Eltern machten nur selten Urlaub. Ich selbst war völlig in meiner Rolle als Jägerin aufgegangen, wodurch ich gar nicht wusste, was Freizeit war.

Flynn hatte schon seit einer Weile nichts mehr gesagt. »Alles okay mit dir?«, fragte ich.

»Ich denke nur nach. Wir kennen uns erst seit ein paar Tagen, aber es fühlt sich richtig an. Du und ich.«

»Ich weiß.« Erstaunlich. Der Mann dachte tatsächlich über eine richtige Beziehung nach. Mitten im größten Chaos dachte er darüber nach … aber halt. Wie sollte ich damit umgehen? Ich war mir keineswegs sicher, ob ich in der Lage war, diesen Balanceakt zu bewältigen.

»Als ich dich in diesem blöden T-Shirt sah, war mein erster Gedanke: ›Die gehört dir, Junge.‹ Er schoss mir einfach so durch den Kopf.« Er lehnte sich zurück und entspannte sich.

Natürlich war er ihm durch den Kopf geschossen. Mutter hatte ihn schließlich auch manipuliert. »Ich weiß nicht warum«, erwiderte ich. »Seien wir doch ehrlich. Ich bin nicht schön, und manche, die mich nicht leiden können, behaupten, ich hätte den Charakter eines Pitbulls.«

»Leute, die dich nicht leiden können? Dann muss es also stimmen.«

»Ich bin nicht gerade das, was man als Traumfrau bezeichnen würde.«

»Eine Traumfrau?« Flynn lachte. »Ich hatte mal so eine. Vor drei Jahren. Sie war reich genug, um für meine Mutter und Selene zu sorgen. Ich machte Pläne … übte sogar meinen Antrag ein. Die von mir ausgewählte Braut wäre auf jeden Fall bereit gewesen. Aber Selene hörte mich bei meiner Probe und erzählte es unserer Mutter. Drücken wir es mal so aus: Es war keine schöne Szene. Meine Mutter glaubt daran, dass man aus Liebe heiraten sollte.«

»Ich freue mich, das zu hören. Hast du nun eigentlich ein Problem damit, was mit Hammer passiert ist? Schließlich ist er tot, und Dacardi ist gerade dabei, seine Leiche loszuwerden.«

»Mir bereiten eher die Verstrickungen zwischen dir und Dacardi Sorge und wohin die unter Umständen führen. Aber Hammer? Nein. Wir haben ihn schließlich nicht umgebracht. Oder doch?« Der Gedanke ließ ihn zögern.

»Durch das Zeug, das ich ihm gegeben habe, auf jeden Fall nicht. Abby gibt sich nicht mit Gift ab.«

»Es gibt ein paar Sachen, die ich auch dann nicht tun würde, wenn ich dadurch Selene fände.« Unbehaglich rutschte er auf seinem Sitz hin und her.

»Ich weiß.



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